Zur Disposition der Orgel
Die Orgel der St.-Andreas-Kirche wurde 1984 von der Werkstatt Johannes Klais, Bonn, neu gebaut. Das Instrument hat 30 klingende Stimmen, verteilt auf drei Manualwerke und Pedal, und ist in zwei „Scheiben“ hintereinander zu ebener Erde aufgestellt. So konnte das Gehäuse des Instruments schlank gehalten werden und bildet in seiner klassischen Vorderansicht mit den drei Türmen eine gelungene Antwort auf den dreiteiligen Altar. Das geräucherte und gewachste Eichenholz fügt sich zudem unauffällig ein in den schlichten Kirchenraum mit seinen Akzenten aus Sandstein. Orgelmusik entsteht in Springe in engem Kontakt zu den Zuhörern: Organistin/Organist und Gemeinde sind einander nahe und erleben neben dem künstlerischen Entstehungsvorgang die direkte Korrespondenz zwischen Altar/Kanzel und Musik.
Bis 1984 stand die Orgel in St. Andreas auf einer West-Empore; die ehemaligen Standorte der Pfeiler sind noch zu erkennen. Auch dieses Instrument von 1936 hatte drei Manuale und verband Neues und Altes: Ein Teil der Pfeifen stammte bereits aus dem 17. und 18. Jahrhundert und war so von historischem Rang. Allerdings waren die technische Anlage, die Windversorgung und vor allem der Klang mittlerweile sehr korrekturbedürftig. So entschloss man sich zu einem Neubau. Der Verzicht auf die Empore ermöglichte die Aufstellung zu ebener Erde und die Betonung der Vertikalen in dem recht niedrigen Raum. Insgesamt neun der 30 klingenden Register wurden aus der Vorgängerorgel übernommen und prägten durch ihren hellen, kräftigen Ton auch den Klang der neuen Orgel. Im Jahr 2006 wurde die Orgel durch die Werkstatt Hillebrand in Altwarmbüchen noch einmal überarbeitet, sodass der Klang insgesamt fülliger und runder wurde.