Im Jahr 1899 ließ Louis Weseloh das Deister-Hotel „Zur Ziegenbuche“ erbauen. Da es jedoch weit außerhalb von Münder lag, liefen die Geschäfte nur schleppend. Eine Folge davon war: ein häufiger Besitzerwechsel. 1922 zerstörte ein Brand das Gebäude völlig, aber schon bald erfolgte der Wiederaufbau inklusive der jetzigen Gaststätte. Mit dem Wiederaufbau und dem Wirt August Schröder wurde die Ziegenbuche immer beliebter. So bewarb Schröder 1929 aktiv sein bekanntes Ausflugslokal und lockte so Touristen, Vereine, Schulen und Familien an.
1932 begann eine über 70 Jahre währende Familientradition: Waldrestaurant und Pension gingen in den Besitz der Eheleute Waldemar und Katharina Dolle über bis schließlich Anfang des neuen Jahrtausends die heutigen Betreiber – die Familie Bogorinsky/Schäfer – dieses Traditionshaus übernahmen und weiterentwickelten. Nach wie vor zieht das heutige „Berggasthaus Ziegenbuche“ mit modernen Appartements, köstlichen Speisen und Getränken der gehobenen Klasse und hauseigener Konditorei zahlreiche Gäste aus Nah und Fern an. Eine genüssliche Mahlzeit, der wunderschöne Blick über die Landschaft und ein Spaziergang entlang dem Panoramaweg garantieren immer wieder einen erholsamen Aufenthalt. Das Ziegengehege macht nicht nur dem Namen der Gaststätte alle Ehre, sondern ist natürlich die Attraktion für Kinder (www.ziegenbuche.de).
Die Entstehung des Namens Ziegenbuche geht darauf zurück, dass in den Stadthäusern von alters her auch die Haltung von Nutztieren zur Selbstversorgung gehörte. Ermöglicht wurde dies vor allem dadurch, dass den Reihebürgern das Recht vorbehalten war, das Vieh zur Futteraufnahme in die Feldmark und in den Wald zu treiben. Seitens der Stadt waren eigens dafür Schäfer, Schweine-, Gänse- und Ziegenhirten angestellt. Ab dem ersten Mai wurden die Nutztiere den Sommer über zunächst in die Feldmark gebracht und im Herbst ging es in den damals lichten Hudewald.
Über 200 Jahre lang war die Rotbuche schon gewachsen, als in unmittelbarer Nähe eine Gaststätte erbaut wurde, die nach ihr benannt wurde. Die Ackerbürger aus Münder bezeichneten den solitären Baum als „Ziegenbuche“, denn die dortige Umgebung war sicher ein bevorzugter Weideplatz für Ziegen. Über Jahrzehnte hinweg war der Verfall der Rotbuche zu beobachten. Nach mehr als 300 Jahren ist sie 1987 schließlich in sich zusammengefallen.