Nach einem Entwurf des Baumeisters Gottfried Kastl realisierte der Bildhauer Bernd Maro einen halbkreisförmigen Brunnen aus Sandstein. Die dazugehörige Szenerie „Mädchen und Tiere“ ist aus Bronze hergestellt und wirkt sehr naturgetreu. Ein Hütemädchen ist idealisiert dargestellt und versorgt hingebungsvoll Haustiere. Die Hopfenranken an der Bronzesäule des Brunnens symbolisieren, dass es im Ort zahlreiche mit Braurechten ausgestatte Bürger gab und weisen auf den Hopfenhandel hin.
Die ländliche Szene soll daran erinnern, dass es in Münder breite Bevölkerungsschichten wie Handwerker, Tagelöhner und Häuslinge gab, die zuweilen ohne Landbesitz waren. Deren Kleintierhaltung von Hühnern, Enten, Gänsen, Ziegen und Schweinen – selten Kühe –sicherte ihre bescheidene Existenz. An der Verteilung des Viehbestandes und des Grundbesitzes (siehe Objekt Kornhus) innerhalb der Bevölkerung ist eine deutliche soziale Differenzierung erkennbar. Im November 1990 fand die Einweihung des Brunnen statt.
Über Jahrhunderte hinweg veränderte sich der Brauvorgang nur unwesentlich. Das aus Getreide gewonnene Malz wird mit Brauwasser vermischt. Diesem Gemisch – Maische genannt – wird Hopfen zugegeben. Die Hopfendolden werden zunächst im kalten Wasser eingeweicht und dann gekocht bis das Wasser tiefbraun ist und schließlich nur noch ein Extrakt übrig bleibt. Falls die Bierherstellung misslingt, sind „Hopfen und Malz“ verloren. Durch den Hopfen erhält das Bier seinen bitteren Geschmack und vor allem seine Haltbarkeit.
Hopfen wurde ortsnah angebaut. In älteren Unterlagen ist von „Hoppenstücken“ die Rede. Die geernteten Hopfendolden verkaufte man säckeweise auf dem Hoppenmarkt.
Nur die brauberechtigten Bürger durften für ihren Eigenbedarf Bier herstellen. Im 19. Jahrhundert besaßen von 221 Reihebürgern etwa 70 das Braurecht. Das städtische Brauhaus befand sich im Hinterhaus des Gebäudes Marktstraße 6. Bei der Hildesheimer Stiftsfehde im Jahr 1519 brannte das ehemalige Brauhaus ab und man baute es an gleicher Stelle 1529 wieder auf. Im Jahre 1972 wurde das Gebäude abgerissen. Heute befindet sich dort die Volksbank. Der schmale Durchlass zwischen den Häusern Marktstraße 6 und 8 heißt Braugatze und ist ein Indiz dafür, dass hier einst das Brauhaus stand.
Als 1431 aus Feuerschutzgründen den Bürgern verboten wurde, im eigenen Haus zu brauen, erlangte das Brauhaus eine höhere Bedeutung. Für die Nutzung des Hauses forderte der Magistrat eine Abgabe. Einem Bericht zufolge war das in Münder gebraute Bitter- oder Lagerbier in der Umgebung beliebt. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts betrieb die Brauergilde das Geschäft.