Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens stiftete der Rotary Club 1986 die von Norbert Labenz aus Hemmingen geschaffenen Bronzeskulptur. Das als Pendant zur Kiepenträgerin auf dem Marienbrunnen gedachte Marktmädchen mit drei Äpfeln auf dem Schoß sitzt auf einem umgedrehten Korb. Mit dem Ferkel und der Eule, die auf der Rückseite unten zu entdecken sind, wollte der Künstler laut Pressebericht einen Bezug zum Wisentgehege herstellen sowie Kinder ansprechen. Ein historischer Hintergrund fehlt der Figur weitgehend, da die Erzeugnisse aus der Umgebung anbietende Marktfrau eher für andere Städte typisch gewesen ist. Zudem ist der ständige Wochenmarkt an diesem ehemals vom Durchgangsverkehr stark frequentierten Straßenabschnitt erst in jüngerer Zeit eingerichtet worden.
Auf der Lithographie aus dem Jahr 1877 geht der Blick nach Westen Richtung Ratskeller und Oberntor.
In alter Zeit soll sich der später bebaute Marktplatz südwärts zur Kirche hin erstreckt haben, bevor man ihn an die Durchgangsstraße verlegte. Diese ist hier durch den Versatz der Häuser von der Bauflucht zwar etwas erweitert, jedoch fehlte der in anderen Städten typische Platzcharakter. Ein Jahrmarkt in Springe ist erstmals1622 erwähnt. Zu Beginn des 19.Jahrhunderts fand er zweimal im Jahr statt, bevor die Stadt 1824 die Genehmigung für drei Markttage im Frühjahr, Sommer und Herbst erhielt. Während der Krammarkt seinen Standort im Stadtkern hatte, wurde mit Vieh vor dem Niederen Tor an der jetzigen Straße Hinter der Burg gehandelt. In einem Bericht von 1877, der auch den Schweinehandel erwähnt, ist von Jahrmarktstrubel mit „Geschrei und Gedudel zum Steinerweichen“ an Schaubuden, Karussell und Schießständen die Rede.
Drei Jahrzehnte zuvor hatte lediglich für kurze Zeit ein Wochenmarkt existiert, auf dem „Butter, Eier und andere Dinge“ zum Verkauf angeboten wurden. Das wöchentliche Marktgeschehen spielte sich erst wieder zwischen 1949 und 1961 in der Heidstraße ab. Nach längerer Pause wurde es ab 1973 auf dem seinerzeit an der Fünfhausenstraße entstandenen Parkplatz fortgesetzt. Nach Einrichtung der Fußgängerzone 1984 hat sich der Wochenmarkt – anfangs freitags, mittlerweile auch dienstags – auf dem neu gestalteten Platz im Zentrum der Stadt etabliert. Zudem sind hier mehrere Gaststätten mit Außenbewirtung eröffnet worden, die insbesondere bei schönem Wetter Besucher anlocken.