Die 1838-42 unter Welfenkönig Ernst August errichtete, später von den Hohenzollern-Kaisern genutzte Jagdunterkunft am Saupark war ursprünglich ein Flachbau mit niedrigem Dachgeschoss für Gäste und Personal sowie Wirtschaftsräumen im Keller. Östlich entstand das Wohnhaus des Jagdverwalters mit Stallungen und Remisen. Den dreiteiligen, 1878 im Westen durch das Kavalierhaus für Gäste vervollständigten Komplex hat ein Mitarbeiter des hannoverschen Baumeisters G.L.F.Laves entworfen. Nach letzterem ist das einstige, mit korinthischen Säulen versehene Speisezimmer benannt. Dessen geringe Größe führte zum Anbau des „Kaisersaals“. Das an der Fassade durch Eichenkränze mit überkreuzten Saufedern verzierte Hauptgebäude wurde 1889 um Obergeschoss und Mansarde aufgestockt. Nach Ende der Monarchie war das Schloss Kurheim für Kinder aus sozial schwachen hannoverschen Familien, während der Weltkriege Lazarett und 1947-63 Kreiskrankenhaus. Nach Renovierung durch das Forstamt Saupark beherbergt es heute außer dem Jägerlehrhof das „Museum für Natur – Jagd – Kultur“.
1905 betrachtet die Jagdgesellschaft ihren Erfolg. Die rechts erkennbare Zuschauermenge wird auf Distanz gehalten.
Etwa gleichzeitig mit dem Bau des Schlosses wurde das Saupark-Jagdrevier durch eine über 16 km lange Mauer eingehegt, so dass der hohe Wildbestand nicht die angrenzenden Feldmarken schädigen konnte. Während die Jagdgesellschaften anfangs per Kutsche aus der Residenzstadt Hannover anreisten, verließen sie später an der extra errichteten Station „Kaiserrampe“ den Zug, um in Karossen, zuletzt auch im Automobil, auf der 1858 angelegten, später als „Kaiserallee“ bezeichneten Straße zum Schloss zu gelangen. Dieses wurde ebenso wie der Bahnhof nur sporadisch genutzt, da die bis 1912 abgehaltenen Hofjagden in der Regel nur alle zwei Jahre stattfanden. Meistens dauerte das weidmännische Vergnügen der Hohenzollern-Monarchen und ihrer hochrangigen Gäste lediglich zwei Tage. Das Wild trieb man den Jägern direkt vor ihre Stände. Die erlegten Tiere wurden zur Abschlusszeremonie vor dem Schloss ausgelegt. 1905 beispielweise, als Kaiser Wilhelm II. König Alfons von Spanien eingeladen hatte, betrug die Strecke 55 Stück Damwild und 540 Wildschweine.
Die durch den Ersten Weltkrieg unterbrochene Staatsjagd-Tradition wurde im Verlauf der 1920er Jahre wieder eingeführt. Während der NS-Diktatur ging hier der auch als Reichsjägermeister fungierende Hermann Göring mehrfach auf die Pirsch. Nach dem Krieg fanden sogenannte Staatsjagden bzw. Gästejagden der niedersächsischen Landesregierung statt, zu denen der jeweilige Ministerpräsident oder Landwirtschaftsminister einlud.