Pfingsten 1876 eröffnete Ratskellerwirt Christian Bauer mit Konzert und Ball ein „Lusthaus“ am Ebersberg-Waldrand, das er zunächst „Deisterstation DIESTERA PORTA“ nannte. Zwei Jahre später hatte er die anfängliche Sommerwirtschaft zum Hotel ausgebaut. Die mit Konzertmusik unterhalten Gäste konnten im Saal das Tanzbein schwingen. Die bald neu errichtete Veranda und der mit Grotten sowie einer 12 Meter hohen Fontäne ausgestattete Kaffeegarten ermöglichten, draußen die frische Waldesluft und die Aussicht zu genießen. Das ab 1898 von Familie Fleischhauer fortgeführte Lokal, dessen Besucherzahl an einem Pfingstsonntag auf 4000 geschätzt wurde, bot Ende der 1920er Jahre 650 Sitzplätze, davon 250 im Freien. Nach Weltkriegsende wurde es wieder stark von Einheimischen und Fremden frequentiert, bevor seine Lage wegen der Hangbebauung an Reiz verlor. Seit 2014 knüpft das renovierte Haus erfolgreich an die Tradition früherer Zeiten an.
Vor dem Ersten Weltkrieg lassen sich Besucher vor der Veranda der „Deisterpforte“ vom Fotografen ablichten.
Die vier Jahre nach dem Bahnanschluss der Deister-Region eröffnete Gaststätte entwickelte sich dank preiswerter, auch für ärmere Schichten erschwinglicher Rundreise-Billets zum beliebten Ziel insbesondere für Ausflügler aus Hannover. Deren Interesse an schöner Aussicht und schattigen Wegen kam Springes Verschönerungsverein durch Errichtung des Aussichtsturms „Deisterwarte“ auf dem Ebersberg sowie Anpflanzen von Linden am Deisterpfortenweg entgegen. Den Wanderern, die bald in großen Scharen auf der mit weiteren Türmen besetzten Bergkamm-Route zwischen Springe und Barsinghausen unterwegs waren, bot sich das Lokal auch wegen seines herrlichen Ausblicks als ideale Einkehrstation an. Besser Betuchte verbrachten in dem Hotel die Sommerfrische, manchmal sogar mit eigenem Personal.
In der Nachkriegszeit, als Gäste mit Autobussen aus größerer Entfernung anreisten, unternahmen wie schon früher viele Springer Familien im Sommer den üblichen Sonntagsspaziergang zur „Deisterpforte“, in der man auch gerne Hochzeiten oder Betriebsfeste feierte. Tanzveranstaltungen lockten Jung und Alt an.
Nachdem die Stadt bereits 1939 mit dem Abriss der Deisterwarte zugunsten eines nicht realisierten Göbel-Monuments eine Fremdenverkehrsattraktion vernichtet hatte, beeinträchtigte sie in den 1970er Jahren mit gegen Bürgerprotest durchgesetzter Hochhausbebauung den Ausblick vom Kaffegarten des gerade modernisierten Lokals. Betroffen vom Besucherrückgang war auch die nebenan errichtete Göbel-Bastei. Das traditionelle Abbrennen des Osterfeuers in der Nachbarschaft des Gasthauses gehört ebenso wie der dort betriebene Wintersport längst der Vergangenheit an.