Seit 1903 schmückt das schmiedeeiserne, auf einem Sandsteinfundament errichtete Werk den Platz vor dem Petersschen Haus. Gestiftet wurde es vom Springer Sanitätsrat Dr. Heinrich Seebohm und seiner Ehefrau Marie, der Namensgeberin des Brunnens. An jeweils gegenüberliegenden Seiten sind Stadtwappen und Niedersachsenross angebracht. Die Wasserspeier sind unvollständig, seitdem der ursprünglich über den Fischen befindliche Laubfrosch fehlt. Gekrönt wird der Brunnen von einer Kiepenträgerin. Die Figur soll an die Frauen erinnern, die früher mit dem Schulterkorb Leseholz aus den städtischen Forsten holten.
Um 1930 ist der Brunnen von Pollern und Bäumen umgeben.
Anlässlich seiner Silberhochzeit 1900 versprach Sanitätsrat Dr. Seebohm die Stiftung eines Brunnens, wenn die Stadt ein modernes Wasserwerk erhalten würde. Zwei zu diesem Zweck bereits eingegangene Geldspenden ergänzte der später zum Ehrenbürger ernannte Arzt um einen weiteren Betrag. Jahrzehnte lang waren alle Klagen über Springes verunreinigtes Wasser vergeblich gewesen, das die Einwohner damals aus öffentlichen und privaten Brunnen sowie aus mehreren „Piepenposten“ im Stadtkern bezogen. Aus letzteren plätscherte ununterbrochen das Nass, das in Holzröhren aus einem vom Samkebach gespeisten Teich herangeführt wurde.
Als die Stadtverwaltung 1903 einen Hochbehälter am Samkeweg bauen und Wasserleitungen verlegen ließ, löste das Ehepaar Seebohm das Versprechen ein. Ein Modell des offenbar noch von einer Gänseliesel-Figur gekrönten „Kunstbrunnens“ hatte es im Jahr zuvor beim Besuch der Gewerbeausstellung in Düsseldorf entdeckt. Der Hersteller, die dort ansässige Kunstschlosserei Feller, lieferte das fertige, nach den Wünschen der Seebohms umgestaltete Werk im Sommer jenes Jahres aus. Den Sandsteinsockel errichtete Maurermeister Borcherding. Wegen angeblicher Wassernot scheinen die Mäuler der Fische und des Frosches anfangs trocken geblieben zu sein, was sich später wiederholte.
Knapp fünf Jahrzehnte später wurde der Name „Mariechen“ für die eine Zeit lang abmontierte Brunnenfigur erfunden. Das aufrecht stehende Kiepenmädchen mit den in Springe eher unüblichen Holzschuhen passt wenig zum überlieferten Bild der alten Frauen aus der städtischen Unterschicht, die früher mit krummem Rücken die schweren Lasten nach Hause schleppten. Mehr Fallholz kostenlos aus dem Wald zu holen, als sie mit dem Schulterkorb tragen konnten, soll ihnen nicht erlaubt gewesen sein.