Die 1969 ursprünglich als Kreisheimatmuseum gegründete Einrichtung hat ihren Standort auf einem Gelände, auf dem sich im Mittelalter eine Wasserburg der Grafen von Hallermunt und später der herzogliche Amtssitz befanden. Das heutige Rathaus, zuvor Landratsamt, geht auf das Amtshaus zurück, zu dem ein Gutshof gehörte. Der Pächter dieser Domäne wohnte früher in der jetzigen Polizeistation. Nach Auflösung des landwirtschaftlichen Großbetriebs 1953 wurden mit einer Ausnahme alle Landarbeiterhäuser abgerissen. Die Gebäude westlich des heutigen Rathaus-Parkplatzes fielen der über den Domänenhof geführten neuen Straße zum Opfer. In jüngerer Zeit verschwand auch der Schweinestall im Osten des Museumshofs. Übriggeblieben ist der ehemalige, zum Museum umgewandelte Kornspeicher. Der Flügel an der Burgstraße, der unten jetzt Eingangsbereich, Büro und Archiv enthält, soll früher einen Pferdestall beherbergt haben. Zwei Museumsabteilungen sind in der einstigen Remise untergebracht.
Im Eingangsbereich des Museums steht das einst durch Wasserkraft getriebene Hammerwerk der Blankschmiede in Meinsen.
Seit der Gründung ist die von „Kreisheimatmuseum“ in „Museum auf dem Burghof“ umbenannte Einrichtung wiederholt umgestaltet und modernisiert worden. Der Besucher kann in die Erd-, Ur- und Frühgeschichte der Region eintauchen sowie Neues über die historische Entwicklung von Springe und seiner ehemals selbständigen Stadtteile erfahren. Vielfältige Exponate zum Thema Handwerk und Industrie veranschaulichen die wirtschaftliche Vergangenheit. Ein weiterer Ausstellungsbereich informiert über Wohnkultur und Hauswirtschaft. Durch den als „gute Stube der Stadt“ bezeichneten Vortragsraum gelangt man in die umfangreiche Textilabteilung, die Einblicke in textile Techniken und Mode aus früherer Zeit vermittelt. Im Erdgeschoss der Remise sind alte landwirtschaftliche Gerätschaften zu erleben. Die obere Etage bietet interessante Aspekte der Wald- und Forstwirtschaft. Ein großer Raum unten im Hauptgebäude verfügt über viel Platz für wechselnde Sonderausstellungen.
Das ehrenamtlich geführte Museum beschränkt sich nicht nur auf das Sammeln, Archivieren oder Präsentieren von historischem Material, sondern hat auch Forschungsarbeit geleistet. In der Reihe „Hallermunter Schriften“ sind Publikationen zur Geschichte der Industrie, der Juden sowie der Zwangsarbeiter erschienen.